Aufrufe
vor 7 Jahren

CONNEXI 2014-03 Nephrologie Dialyse Transplantation

  • Text
  • Patienten
  • Therapie
  • Niereninsuffizienz
  • Dialyse
  • Behandlung
  • Conferences
  • Rituximab
  • Heidelberg
  • Dialysepatienten
  • Erfurter
Retrospektive des Nephrologischen Seminars in Heidelberg, Erfurter Dialysefachtage, Expertenmeeting Dialyse Erfurt

Welchen Beitrag kann die

Welchen Beitrag kann die Dialysetechnik zur Aufrechterhaltung einer hohen Behandlungsqualität bei sinkender Vergütung leisten? Technik Mit der Wochenpauschale sollen die Kosten abgedeckt werden, die bei der mehrfachen Dialysebehandlung eines Patienten pro Woche entstehen. In der Regel wird der Patient pro Woche dreimal dialysiert. Somit ist bei der Wochenpauschale zu beachten, dass diese für 3 Dialysebehandlungen gilt. Die wesentlichen Kostengruppen sind die Personalkosten, die Materialkosten, die Gebäudekosten, die Organisation und die Kosten für die Technik. Diese Gruppen haben unterschiedliche Anteile an den Sachkosten, siehe Abbildung 1. Tabelle 2: Kostenfaktoren in den Kostengruppen. Kostengruppen Personal Material Technik Gebäude Organisation Kostenfaktor Pflegekräfte, Pflegehilfskräfte, Küchenpersonal, Reinigungskräfte Dialysator, Permeat, Konzentrat, Kochsalz, Heparin, Schlauchsystem, Kanülen,Tupfer, Pflaster und Sonstiges Dialysegerät, Wasseraufbereitung, Konzentratanlage, Instandhaltung, Wartung, Reparatur Miete, Mietnebenkosten, EDV, Gebäudetechnik Praxis, Verwaltung, Abrechnung, Labor, Bestellungen Conferences Organisation Gebäude Material Personal 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Abbildung 1: Anteile bei den Sachkosten. Weiterhin werden diese einzelnen Gruppen von verschiedenen Kostenfaktoren beeinflusst, siehe Tabelle 2. Wie kann nun die Dialysetechnik dem Nephrologen als Betreiber einer Dialyseeinrichtung helfen? Im Folgenden sollen einzelne Beispiele aufgezeigt werden, die zur Kostenreduzierung in einer Dialyseeinrichtung führen können, ohne die Behandlungsqualität zu verschlechtern. Die Kostengruppe Material bietet noch Möglichkeiten für eine Kostenreduzierung. Hier soll das Beispiel des Flusses der Dialysierflüssigkeit näher dargestellt werden. Der Fluss der Dialysierflüssigkeit wird heute bei der Dialysebehandlung als Standard bei 500 ml/min angewendet. Dieser Fluss kann durchaus auf geringere Werte abgesenkt werden, ohne die Qualität der Dialysebehandlung zu verringern. Bei einem Fluss von 400 ml/min oder 300 ml/min können gleiche Behandlungswerte erzielt werden. Die Tabelle 3 zeigt welche Reduzierung der Kosten pro Behandlung damit möglich ist. Der Vergleich von Daten unterschiedlicher Dialysatoren zeigt, dass dies ohne Probleme möglich ist. Energien wie Wasser und Elektrizität sind ein erheblicher Kostenfaktor für eine Dialysebehandlung. Der Wirkungsgrad einer Wasseraufbereitungsanlage, also das Verhältnis zwischen Trinkwassermenge und Permeatmenge, bestimmen ebenso den Trinkwasserverbrauch pro Dialysebehandlung, wie die Höhe des Permeatflusses. Die Tabelle 4 zeigt die möglichen Unterschiede in den Kosten und die möglichen Einsparungen. Die Prüfung des Wasserverbrauchs der in der Dialyseeinrichtung installierten Wasseraufbereitungsanlage sollte für jeden Betreiber einer Dialyseeinrichtung ein Muss sein. 44

Welchen Beitrag kann die Dialysetechnik zur Aufrechterhaltung einer hohen Behandlungsqualität bei sinkender Vergütung leisten? Tabelle 3: Kostenreduzierung bei unterschiedlichem Dialysatfluss. Dialysezeit 4,5 Stunden Dialysatfluss 500 ml/min Dialysatfluss 400 ml/min Einsparung pro Dialyse Dialysatfluss 300 ml/min Einsparung Permeat,Wasser 1,90 € 1,52 € 1,14 € Bicarbonat 2,45 € 1,96 € 1,47 € Saures Konzentrat 3,15 € 2,52 € 1,89 € Salz 0,12 € 0,10 € 0,07 € Gesamt pro Dialyse 7,62 € 6,00 € 1,62 € 4,57 € 3,05 € Die Tabelle 4 zeigt, dass pro Dialysebehandlung eine Nettoeinsparung von über 2 Euro möglich ist, wenn in der Dialyseeinrichtung eine Wasseraufbereitungsanlage mit einem guten Wirkungsgrad installiert wird. Über eine Nutzungsdauer von 8 Jahren werden Kosten von über 200.000 Euro eingespart. Eine weitere Möglichkeit Kosten einzusparen liegt in der Verbesserung und der Vereinfachung der notwendigen Dokumentationen, die für viele Bereiche der Patientenbetreuung und Patientenbehandlung notwendig sind. Dialyseeinrichtungen müssen Richtlinien und Bestimmungen beachten, Tabelle 4: Wasserverbrauch und Kosten im Vergleich. Betriebsjahr Faktor 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr Dialysen pro Jahr n=6 10.000 10.500 11.000 11.500 12.000 12.500 13.000 13.500 Verbrauch Altanlage m³/Dialyse Verbrauch Neuanlage m³/Dialyse 0,580 5.800 6.090 6.380 6.670 6.960 7.250 7.540 7.830 0,220 2.200 2.310 2.420 2.530 2.640 2.750 2.860 2.970 Wasserkosten/m³ 7,00 € 7.05 € 7,10 € 7,15 € 7,20 € 7,25 € 7,30 € 7,35 € Jahreskosten Altanlage 40.60 € 42.935 € 45.298 € 47.691 € 50.112 € 52.563 € 55.042 € 57.551 € Jahreskosten Neuanlage 15.400 € 16.286 € 17.182 € 18.090 € 19.008 € 19.938 € 20.878 € 21.830 € Einsparung Brutto 25.200 € 26.649 € 28.116 € 29.601 € 31.104 € 32.625 € 34.164 € 35.721 € Neuanlage Leasing/Abschreibung 5.000 € 5.000 € 5.000 € 5.000 € 5.000 € 5.000 € 5.000 € 5.000 € Conferences Einsparung Netto 20.200 € 21.649 € 23.116 € 24.601 € 26.104 € 27.625 € 29.164 € 30.720 € 45

connexi Jahrgänge

connexi Themen