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CONNEXI 2014-03 Nephrologie Dialyse Transplantation

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Retrospektive des Nephrologischen Seminars in Heidelberg, Erfurter Dialysefachtage, Expertenmeeting Dialyse Erfurt

Welchen Beitrag kann die

Welchen Beitrag kann die Dialysetechnik zur Aufrechterhaltung einer hohen Behandlungsqualität bei sinkender Vergütung leisten? die für die Qualitätssicherung und die Abrechnung der Dialysebehandlungen notwendig sind. Die Abbildung 2 zeigt die Tätigkeitsverteilung des Personals im Bereich der Dialysebehandlung auf. Aus Untersuchungen in Dialyseeinrichtungen geht hervor, dass ca. 30 % der Tätigkeit einer Pflegekraft aus Dokumentation besteht. Die Dokumentation mit einem Anteil von 30 % bedeutet für die Dialyseeinrichtung einen Kostenanteil von ca. 17 Euro pro Behandlung. Durch die Vernetzung der Dialysegeräte mit einem zentralen Server oder die Nutzung eines i-Pad mit einer Nephro-App können 50 % dieser Kosten eingespart werden. Dies ist möglich, da die Dokumentation der notwendigen Daten automatisch erfolgt oder mit dem i-Pad die notwendigen Daten dokumentiert werden. Das i-Pad wird nach der Behandlung des Patienten an einen Stationsrechner zur Datenübertragung angeschlossen. Aber die Übertragung von Patientendaten zum Dialysegerät oder die Übertragung von Behandlungsdaten zu einem Stationsrechner kann auch über ein entsprechendes Funksystem erfolgen. Hier gibt es ein IRIS-Funksystem, das alle notwendigen Anforderungen erfüllt. Dr. Ing. Franz Ferdinand Becker ferdinand.becker@med-project.eu Die ausgewählten Darstellungen zeigen, dass mit Hilfe der Technik die Kürzung der Sachkosten abgefangen werden kann. Die GKV hat im Juli 2014 mitgeteilt, dass die zweite Stufe der Absenkung der Wochenpauschale für die Sachkosten der Dialysebehandlung nicht zur Umsetzung kommt. Dieser Hinweis wird viele Nephrologen beruhigen. Labor Logistik Abbildung 2: Tätigkeitsverteilung von Pflegekräften in einer Dialyseeinrichtung. Dialyseplatz Patientenbetreuung Conferences An-Abschluß Dokumentation 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 46

The Story Behind® Die Wundermembran Michael Kaplan, Edinburgh D ialyse — das Herausfiltern erwünschter oder unerwünschter Bestandteile einer Flüssigkeit durch Membranfiltration — findet in der Natur ständig statt, die bekannteste Variante ist die Funktion der Nieren bei Wirbeltieren. In seinen beiden vergleichsweise kleinen Nieren stehen einem durchschnittlichen Menschen mehr als 1.000 cm 2 Filtrationsoberfläche zur Verfügung, die täglich etwa 180 Liter Blut reinigen. Unsere Nieren sind ein Wunder der effektiven Miniaturisierung, um das uns die Industrie nur beneiden kann. Die lebenswichtige Bedeutung dieser Filterfunktion und die tödlichen Folgen ihres Versagens haben schon immer Ärzte zu dem Versuch herausgefordert, eine ähnliche Funktion außerhalb des Körpers nachzuahmen. Lange Zeit schien es so, als seien biologische Gewebe am besten geeignet: Hühnereingeweide oder die sogenannte „Goldschlägerhaut” (die sehr dünne äußere Membran der Därme von Kälbern), oder auch die osmotisch aktiven Schichten von Salzwasserpflanzen. Mit allen diesen Materialien stellten sich jedoch erhebliche Probleme ein: Sie waren nicht immer verfügbar, sie waren instabil oder sie waren nicht biokompatibel. Erst während des Ersten Weltkrieges begann sich der deutsche Mediziner Georg Haas mit der Frage einer künstlichen Niere zu beschäftigen. Ursprünglich hatte er sich für die Technik der Dialyse als Möglichkeit der Isolation bestimmter Aminosäuren interessiert. Die Urämie jedoch war zu Haas’ Zeit „eine Krankheit, der die Ärzte machtlos gegenüberstehen”. Es herrschte Krieg, die biologischen Materialien, mit denen die Wissenschaftler früher experimentiert hatten, waren einfach nicht zu bekommen. Also wandte sich Haas einem neuen Material für seine Filtrationsoberfläche zu. Sorgfältig veränderte er dessen Struktur, Form, Größe und Flusscharakteristiken so, dass er tatsächlich im Jahr 1928 einen therapeutisch relevanten Erfolg erzielen konnte. Ein ganz ähnliches Material verwendete der große niederländische Pionier Willem Kolff, dem es während des Zweiten Weltkrieges unter unvorstellbar schwierigen Bedingungen gelang, die erste vollständig funktionsfähige künstliche Niere der Welt zu bauen. Um welches Material handelte es sich? Warum war es auch in Kriegszeiten leicht verfügbar, und warum waren seine Eigenschaften so gut bekannt — zu einer Zeit, als die Funktionsweise biologischer Gewebe immer noch im Dunkeln lag? War es 1. Ein Bestandteil von Nahrungsmitteln? 2. Ein Medium zur Informationsspeicherung? oder 3. Ein Sprengstoff? Die Lösung finden Sie auf Seite 48. Education 47

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