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CONNEXI 2016-04 Neurologie

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Aktuelle

Aktuelle Neurologie einer zentralen Auswertung der Diagnostik konnte bei 52 Patienten die Diagnose einer Gefäßdissektion nicht bestätigt werden. ASS ist damit eine sichere, praktikable und kostengünstige Sekundärprophylaxe nach Karotis- und Vertebralisdissektionen. Dies wird sich zukünftig wahrscheinlich in den Leitlinien niederschlagen. Literatur 1. Secondary prevention in non-rheumatic atrial fibrillation after transient ischaemic attack or minor stroke. EAFT (European Atrial Fibrillation Trial) Study Group. Lancet. 1993 Nov 20; 342(8882): 1255−62. 2. Cryptogenic stroke and atrial fibrillation. Gladstone DJ, Sharma M, Spence JD; EMBRACE Steering Committee and Investigators. N Engl J Med. 2014 Sep 25; 371(13) 3. Efficacy and Safety of the Novel Oral Anticoagulants in Atrial Fibrillation: A Systematic Review and Meta-Analysis of the Literature rancesco Dentali, Nicoletta Riva, Mark Crowther, Alexander G.G. Turpie, Gregory Y.H. Lip, and Walter Ageno. Circulation. 2012; 126: 2381−239 4. Restarting Anticoagulant Treatment After Intracranial Hemorrhage in Patients With Atrial Fibrillation and the Impact on Recurrent Stroke, Mortality, and Bleeding: A Nationwide Cohort Study. Nielsen et al. Circulation. 2015 Aug 11; 132(6): 517−25 5. Aspirin vs anticoagulation in carotid artery dissection: a study of 298 patients. Georgiadis D, Arnold M, von Buedingen HC, Valko P, Sarikaya H, Rousson V, Mattle HP, Bousser MG, Baumgartner RW. Neurology. 2009 May 26; 72(21): 1810−5 6. CADISS trial investigators, Antiplatelet treatment compared with anticoagulation treatement for cervical artery dissection (CADISS): a randomised trail. Lancet Neurol.2015 Apr; 14(4): 361−7 Conferences Welche Aussage ist richtig? 1. Bei Patienten über 75 Jahren mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern ist die Thrombozytenaggregationshemmung immer noch eine vergleichbar gute Primär- und Sekundärprophylaxe vor kardialen Embolien. 2. Bei Patienten mit Gefäßdissektionen der A. vertebralis oder A. carotis ist eine orale Antikoagulation in der frühen Prophylaxe nach dem Ereignis jeder anderen Therapie nach den Daten mehrerer randomisierter und kontrollierter Studien klar überlegen. 3. Die neuen direkten oralen Antikoagulantien sind zwar auf der einen Seite wirksamer in der Verhinderung von kardialen Embolien bei Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern, führen aber andererseits zu einer signifikant erhöhten Rate von intracerebralen Blutungen bei behandelten Patienten. 4. Patienten nach einem embolischen Hirninfarkt leichteren Ausmaßes durch ein Vorhofflimmern sollten nach Expertenmeinung innerhalb von drei Tagen nach dem Ereignis antikoaguliert werden. Die Lösung finden Sie auf Seite 78. 24

Primäre ZNS-Lymphome Entwicklungen in der Therapie der PZNSL: Eine kritische Analyse Agnieszka Korfel, Berlin Das primäre ZNS-Lymphom (PZNSL) ist mit einem Anteil von ca. 2 % aller primären Hirntumoren eine seltene Erkrankung mit einer vergleichsweise ungünstigen Prognose. Die optimale Therapie wurde bisher nicht etabliert. Standardtherapie ist eine auf Hochdosis Methotrexat (HDMTX) basierende systemische Chemotherapie. Dieser sollte in der klinischen Routine keine Ganzhirnbestrahlung (WBRT) folgen, da in einer randomisierten Phase 3-Studie (G-PCNSL-SG1) mit einer konsolidierenden WBRT mit 45 Gy keine Lebensverlängerung gezeigt werden konnte [1]. In letzten Jahren wurden bei PZNSL neue therapeutische Konzepte entwickelt und an meist kleinen Patientenkollektiven evaluiert. Diese sollen hier kurz dargestellt und kritisch beleuchtet werden. In der Sekundäranalyse der G-PCNSL-SG1-Studie wurde der Einfluss einer totalen/subtotalen Resektion sichtbarer Tumorläsionen auf die Prognose ist, wurde von vielen Gruppen versucht, HDMTX mit anderer Chemotherapie zu kombinieren. In einer deutschen Studie wurden 65 Patienten mit einem medianen Alter von 62 Jahren mit einem Kombinationsprotokoll aus intensiver HDMTX-basierter systemischer Polychemotherapie und intraventrikulärer Chemotherapie (verabreicht über ein subgaleales Reservoir) behandelt Beim PZNSL sollte der systemischen Chemotherapie in der klinischen Routine keine WBRT folgen, wie es noch in den 1990er-Jahren üblich war. überprüft. Es fand sich eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien - bzw. des Gesamtüberlebens (PFS bzw. OS) der resezierten Patienten verglichen mit denen, die nur eine Biopsie zur Diagnosesicherung erhalten hatten [2]. Der Vorteil war allerdings abhängig von der Anzahl der Läsionen. Da es sich dabei um eine ungeplante retrospektive Analyse handelte, sollte daraus nicht die Notwendigkeit der Resektion sichtbarer Tumorläsionen bei allen PZNSL-Patienten abgeleitet werden, sondern lediglich die Möglichkeit eines solchen Eigriffes bei singulären und gut zugänglichen Läsionen. Da nach HDMTX als Monotherapie die Komplettremissionsrate (CR) bei nur 30 %, das mediane PFS bei nur 10 Monaten und das mediane OS bei nur 25 Monaten lagen [3] und die Konsolidierung mit WBRT ZNS-toxisch und nicht lebensverlängernd (Bonner-Protokoll), was zu sehr guten Ergebnissen insbesondere bei Patienten ≤60 Jahre führte: Nach median 100 Monaten Nachbeobachtungszeit wurde hier das mediane OS nicht erreicht. Zu erwähnen ist, dass die Langzeitüberleber auch bei neuropsychologischer Testung keine kognitiven Defizite zeigten [4]. Allerdings war die akute Toxizität nicht unerheblich mit einer Reservoirinfektionsrate von 19 % und einer Todesrate unter Therapie von 10 %. Ein neueres Therapiekonzept ist die Kombination der HDMTX-basierten Chemotherapie mit dem CD20 Antikörper Rituximab und eine Konsolidierung dieser Induktionstherapie mit einer weiteren nicht-kreuzresistenten Chemotherapie. In einer amerikanischen Studie wurden 44 Patienten, medianes Alter 61 Jahre, initial mit vier Zyklen 88. DGN-Kongress Conferences 25

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