Neurosonologie Ultraschallfusionsbildgebung Abbildung 2: Beispiel der technischen Entwicklung zur Bildauflösung: Darstellung des N. medianus longitudinal (22 MHz Sonde) mit im Nerven abgrenzbarer Arteria mediana und darin abgeleitetem arteriellen Strömungsprofil. (Abbildung 2). Der Ultraschall beginnt damit nun eine lange bestehende Lücke zur bereits etablierten funktionellen Beurteilung von Nerven durch die EMG/NLG-Untersuchung zu schließen. Die aktuellen Neuerungen im Bereich des Ul traschalls betreffen jedoch nicht nur die Verbesserung vorhandener, sondern auch die Entwicklung komplett neuer Technologien, von denen zwei im Folgenden kurz beschrieben werden. Die Ultraschallfusionsbildgebung ist eine inzwischen zur klinischen Einsatzreife entwickelte Technik der kombinierten Darstellung von Live- Ultraschallbildern mit direktem Vergleich zu bereits zuvor angefertigten CT- oder MRT-Aufnahmen eines Patienten. Dabei wird der individuelle CT- oder MRT-DICOM-Datensatz aus dem radiologischen PACS-System oder von einer CD in das Ultraschallgerät eingelesen, welches aus den geladenen Schnittbildern einen 3D-Datensatz berechnet. Das Ultraschallgerät ist zusätzlich mit einer Antenne ausgestattet, die ein definiertes elektromagnetisches Feld aufbaut, in dem das zu untersuchende Organ, z. B. der Kopf positioniert wird. Die eigentliche Bildfusion erfolgt nun über die Definition externer Markerpunkte, wie z. B. Nase und Ohren im CT/MRT-Datensatz, die dem System dann noch einmal mittels eines kleinen Detektors am Patienten gezeigt werden. Das Ultraschallgerät kennt damit nun die exakte Position des Patienten im elektromagnetischen Feld und kann, wenn der Detektor Conferences Abbildung 3: Ultraschall-Fusionsbildgebung: oben: Anordnung von Antenne (A) mit schematisch eingezeichnetem elektromagnetischen Feld (grün), D bew : Detektor am Patienten zur Korrektur von Patientenbewegungen, D Sonde : Detektor an der Schallsonde zur parallelen Kalkulation der korrespondierenden CT/ MRT-Schnittebene. unten: Beispiel einer korrespondierenden Darstellung der Mittelhirnebene im Ultraschall links und T2-gewichteten MRT rechts. 36
Neurosonologie mit einer Schallsonde verbunden wird, die exakt passende Schnittebene des CT/MRTs zur jeweiligen Sondenposition live berechnen. Ein zweiter, am Patienten befestigter Detektor sorgt dafür, dass für Der Ultraschall beginnt eine lange bestehende Lücke zur bereits etablierten funktionellen Beurteilung von Nerven mit der EMG/NLG-Untersuchung zu schließen . Patientenbewegungen im Untersuchungsfeld automatisch korrigiert wird (Abbildung 3). In der Anwendung ist es nun sehr einfach möglich, Gefäße oder mit dem B-Bild abgrenzbare Strukturen wie das Hirnparenchym oder Gewebsläsionen im Echtzeitultraschall direkt mit vorangefertigten CT/MRT-Bildern zu vergleichen und z. B. im Verlauf zu beurteilen. Die Anwendung ist dabei keinesfalls auf die Untersuchung des Gehirns beschränkt, sondern kann z. B. auch bei der Orbitasonographie oder bei der Untersuchung von Muskeln und Nerven zum Einsatz kommen [3-5]. Dies dürfte mittelfristig zu einer Stärkung des Ultraschalls als diagnostische Modalität führen. Weitere absehbare Anwendungsbereiche sind die durch die Technik ebenfalls mögliche navigierte Ultraschall-CT/MRT-Punktion, aber auch die Unterstützung in der Ausbildung zukünftiger Ultra schallanwender. UltraFast-Ultraschall Einen völlig neuen technologischen Ansatz zur Bildverarbeitung stellt die UltraFast-Ultraschall Technologie dar. Im Gegensatz zu konventionellen Ultraschallsystemen, bei denen der Bildaufbau durch nacheinander getriggerte Echoimpulse der auf dem Schallkopf befindlichen piezoelektrischen Abbildung 4: UltraFast-Ultraschall: links – Elastographie der Gefäßwände der Karotisbifurkation mit farblich hervorstechender Reduktion der Elastizität einer arteriosklerotischen Plaque (obere weiße Box), rechts – Farbduplexbild einer Karotisbifurkation mit gleichzeitig simultaner Analyse des Dopplerspektrums in A. carotis communis, carotis interna und carotis externa. (mit freundlicher Genehmigung der Firma Super- Sonic Imagine GmbH, München). Conferences 37
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