Symposium der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Neuroanästhesisten und Neurointensivmediziner (ADNANI) defibrillierbarer Rhythmus 2 Minuten 1 2 3 4 5 6 7 8 Amiodaron: 300 mg Amiodaron: 150 mg … Adrenalin: 1 mg Adrenalin: 1 mg Adrenalin: 1 mg n EKG/AED Analyse Defibrillatoren 30 Herzmassagen 2 Beatmungen nicht-defibrillierbarer Rhythmus 2 Minuten 1 2 3 4 5 6 7 8 … Adrenalin: 1 mg Adrenalin: 1 mg Adrenalin: 1 mg Adrenalin: 1 mg so früh wie möglich Conferences n EKG/AED Analyse => kein Schock empfohlen 30 Herzmassagen 2 Beatmungen Abb 1. + Abb. 2: Vorgehen bei beobachtetem/überwachtem Kammerflimmern oder Kammerflattern (VF/VT) 50
Symposium der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Neuroanästhesisten und Neurointensivmediziner (ADNANI) Adrenalin Während des Kreislaufstillstands ist die initiale Dosierung von Adrenalin 1 mg. Es sollte bei Vorliegen von Kammerflimmern oder Kammerflattern nach dem dritten Schock verabreicht werden, sobald die Thoraxkompressionen fortgesetzt werden. Die Gabe sollte ausgesetzt werden, wenn unter laufender Reanimation ein ROSC (return of spontaneous circulation) vermutet wird. Nach der wissenschaftlichen Literatur führt allerdings die Gabe von Adrenalin nicht zu einer Verbesserung des Überlebens. Amiodaron Indikation für das Amiodaron ist das Kammerflimmern oder die pulslose Kammertachykardie sowie hämodynamisch stabile Kammertachykardien und andere andauernde Tachyarrhythmien. Bei einem defibrillierbaren Rhythmus wird nach dem dritten Schock 300 mg Amiodaron verabreicht, nach dem 5. Schock 150 mg Amiodaron. Parallel wird jeweils 1 mg Adrenalin verabreicht. Zeigt sich als anfänglicher Herzrhythmus ein VF oder ein VT, werden schnell drei aufeinander folgende Schocks abgegeben. In diesem Fall wird nach jeder Defibrillation kurz überprüft, ob sich der Rhythmus geändert hat oder ob ein ROSC vorliegt. Ist auch der dritte Schock nicht erfolgreich, wird unmittelbar mit den Thoraxkompressionen begonnen und diese für 2 Min. fortgesetzt und dann in den entsprechenden Algorithmus gewechselt. Sonstiges Die Fibrinolyse sollte bei der fulminanten Lungenembolie erwogen werden. Falls diese durchgeführt wird, sollte aber danach die Reanimation mind. 60−90 Min. weitergeführt werden. Als Infusionslösungen sollten kristalloide Lösungen verwendet werden, eine Hypovolämie muss behoben werden, und es sollten keine Glucoseinfusionen Anwendung finden. Ziel im weiteren Verlauf ist, eine Normothermie zu erreichen, solange ein Patient eine Körpertemperatur von kleiner 35°C aufweist gilt: „Wer kalt ist, ist nicht tot“. Postreanimationsbehandlung Das Kapitel zur Postreanimations-Behandlung wurde neu in die Leitlinien des ERC aufgenommen. Betont wird die Notwendigkeit einer vordringlichen Koronarangiographie nach außerklinischem Kreislaufstillstand mit vermutet kardialer Ursache. Ein zielgerichtetes Temperatur-Management bleibt wichtig; Option: 32–34°oder 36°C. Hervorgehoben wurde die Bedeutung der Rehabilitation nach einem überlebten Kreislaufstillstand. Wichtig ist •• Es gibt eine verantwortliche Person (Leader), •• Patientenakte schnellstmöglich bereitstellen, •• genügend Personal um abzulösen (alle 2 Min.), •• Kapnographie, •• Überwachung der Qualität der Thoraxkompression durch Feedback-Geräte. Sehr wichtig ist •• Thoraxkompression und Defibrillation, •• sekundäre Bedeutung für Medikamente und Beatmung. Zusammenfassung In den neuen Leitlinien werden minimal unterbrochene, qualitativ hochwertige Thoraxkompressionen betont. Das Monitoring sollte unter Verwendung der graphischen Kapnographie durchgeführt werden. Das Airway-Management ist abhängig von Patientenfaktoren und den Fertigkeiten des Helfers. Alternativen zur Thoraxkompression (mechanische Reanimationsgeräte, extrakorporale Techniken) können in Einzelsituationen als rettende Maßnahmen eine Rolle spielen. Conferences 51
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