Optimierte Sekundärprävention verlängerte nicht-invasive EKG-Ableitungen und − sofern unergiebig – die Implantation eines Event- Recorders. Fazit Prof. Dr. med. Darius G. Nabavi darius.nabavi@vivantes.de EKG-Aufzeichnung über mehrere Jahre und erlauben eine telemedizinische Überwachung der Befunde. Zahlreiche Stroke Units bevorzugen ein abgestuftes Vorgehen: zunächst wiederholte oder Mit dem operationalisierten ESUS-Konzept wird der ursächlich ungeklärte Hirninfarkt nun präziser definiert. Die erweiterte Rhythmus-Diagnostik nach ESUS zur Erfassung von paroxysmalem VHF kann zu einer optimierten Sekundärprävention verhelfen und dadurch schwerwiegende Rezidivinfarkte verhindern. Dafür stehen prolongierte Langzeit-EKGs sowie implantierbare Event-Rekorder zur Verfügung, was in einem abgestuften Konzept zur Anwendung gelangen sollte. Ohne VHF-Nachweis bleibt ASS bis auf Weiteres antihämostatischer Standard zur Rezidivprophylaxe auch nach ESUS. Mit freundlicher Unterstützung der Medtronic GmbH Education Literatur 1. Bang OY, Ovbiagele B, Kim JS (2014) Evaluation of cryptogenic stroke with advanced diagnostic techniques. Stroke 45:1186–1194. 2. Gladstone DJ, Spring M, Dorian P et al, EMBRACE Investigators and Coordinators. Atrial fibrillation in patients with cryptogenic stroke. N Engl J Med 2014; 370:2467– 2477. 3. Grond M, Jauss M, Hamann G, Stark E, Veltkamp R, Nabavi D, Horn M, Weimar C, Köhrmann M, Wachter R, Rosin L, Kirchhof P. Improved detection of silent atrial fibrillation using 72-hour Holter ECG in patients with ischemic stroke: a prospective multicenter cohort study. Stroke 2013; 44: 3357-3364. 4. Hart RG, Diener HC, Coutts SB, Easton JD, Granger CB, O'Donnell MJ, Sacco RL, Connolly SJ; Cryptogenic Stroke/ ESUS International Working Group.Embolic strokes of undetermined source: the case for a new clinical construct. Lancet Neurol 2014;13: 429-38. 5. Kernan WN, Ovbiagele B, Black HR, et al. Guidelines for the prevention of stroke in patients with stroke and transient ischemic attack: a guideline for healthcare professionals from the American Heart Association/American Stroke Association. Stroke 2014; 45: 2160-2236. 6. Nabavi DG, Ossenbrink M, Schinkel M, Koennecke HC, Hamann G, Busse O. Aktualisierte Zertifizierungskriterien für regionale und überregionale Stroke-Units in Deutschland. Nervenarzt 2015, 86: 978-88. 7. Rizos T, Guntner J, Jenetzky E et al. Continuous stroke unit electrocardiographic monitoring versus 24-hour holter electrocardiography for detection of paroxysmal atrial fibrillation after stroke. Stroke 2012; 43: 2689–2694. 8. Sanna T, Diener HC, Passman RS et al, CRYSTAL AF Investigators. Cryptogenic stroke and underlying atrial fibrillation. N Engl J Med 2014; 370: 2478–2486. 66
Immunapherese Neurologische Autoimmunerkrankungen gezielt behandeln Symposiumsbericht In zahlreichen klinischen Disziplinen bereits erfolgreich eingesetzt, wird die therapeutische Apherese zunehmend auch in der Neurologie interessant. Insbesondere nach dem immer besseren Verständnis der Pathomechanismen bei Antikörper-assoziierten neurologischen Erkrankungen wie Autoimmun-Enzephalitiden, Multiple Sklerose (MS), Guillain-Barré-Syndrom (GBS), Chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyradikuloneuropathie (CIDP), Myasthenia gravis u.a. hat sich die Immunapherese als wirksames Behandlungsverfahren erwiesen, wie die Referenten in dem Symposium „Update: Therapie schwerer Autoimmunerkrankungen in der Neurologie“ im Rahmen der ANIM 2016 demonstrierten. Neueste Erkenntnisse haben in den letzten zehn Jahren zu großen diagnostischen und therapeutischen Fortschritten bei schweren, intensivneurologisch relevanten Erkrankungen geführt, bei denen Antikörper (AK) gegen Nervenzellen die wesentliche pathogenetische Rolle spielen. Sie rufen Entzündungen der grauen Hirnsubstanz hervor, in deren Folge es zu z. T. unerklärbaren neuropsychiatrischen Symptomen kommt. Da diese Assoziationen erst seit wenigen Jahren bekannt sind, ist das Interesse an den Forschungaktivitäten und -ergebnissen entsprechend ausgeprägt, konstatierte Priv.-Doz. Dr. Frank Leypoldt, Kiel. Dies spiegelte sich auch in der Teilnehmerzahl dieses Symposiums wider, in dem einige Aspekte zur Diagnostik und Therapie bislang erforschter neurologischer Autoimmunerkrankungen beleuchtet wurden. Autoimmune Enzephalitiden Das zur Bündelung aktuellsten Wissens über diese bis dato relativ unbekannten Krankheitsbilder gegründete Deutsche Netzwerk zur Erforschung von autoimmuner Enzephalitis (GENERATE – GErman NEtwork for Research on AuToimmune Encephalitis) fasst den Begriff autoimmune Enzephalitiden als eine Reihe von klinischen Syndromen zusammen, deren gemeinsamer Nenner eine zelluläre und/oder humorale Immunreaktion gegen zentrales Nervengewebe ist. Die Symptome hängen von der betroffenen Gehirnregion ab, z. B. limbische Enzephalitis bei präferentieller Affektion hippocampaler/limbischer Areale, Ataxie/Dysarthrie bei Kleinhirnbeteiligung. In den letzten Jahren wurden viele Autoantikörper entdeckt, die verschiedene diagnostisch und prognostisch relevante Subtypen charakterisieren. Grundsätzlich wird derzeit zwischen AK gegen intrazelluläre Antigene und neuronale Oberflächenantigene unterschieden. Desweiteren werden Immunreaktionen, die durch einen Tumor ausgelöst werden (paraneoplastische Syndrome) und idiopathische Syndrome ohne Tumornachweis abgegrenzt. Während autoimmune Enzephalitiden mit Nachweis von AK gegen intrazelluläre neuronale Antigene meist mit einem Tumor einhergehen („paraneoplastisch“) und nur eingeschränkt auf Immuntherapie ansprechen, treten jene mit AK gegen membranständige neuronale Antigene oft auch unabhängig von einem Tumor („nicht-paraneoplastisch“ bzw. idiopathisch) auf und können häufig erfolgreich mit einer Immuntherapie behandelt werden. [1] Vom Syndrom zur Synapse Einige der Autoimmunenzephalitiden, insbesondere mit AK gegen neuronale Oberflächen anti gene und deren typische Symptome stellte Dr. Leypoldt vor. Er führte das Auditorium anhand von Patientenkasuistiken durch die Phänomenologie verschiedener Syndrome − von grippalen Gefühlen, Müdigkeit, Erbrechen, Bewegungsstörungen, mnestischen Störungen über neuropsychiatrische Veränderungen und Psychosen, Depressionen, Angststörungen, Education 67
September 2015 bis Februar 2016 Neu
Editorial Sehr geehrte Leser, Autor
Education Optimierte Sekundärpräv
Interview mit Prof. Dr. med. Ralf G
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Neurootologie: Neues zu Schwindel u
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