Neue Entwicklungen beim transvaskulären Aortenklappenersatz Education Klappen überwunden worden. So ist mit der neuen SAPIEN 3-Klappe aufgrund des kleineren Zugangsweges in mehr als 90 % der Fälle ein transfemoraler Zugang möglich und die Platzierung der Klappe ist deutlich einfacher geworden [6]. Auch Komplikationen wie paravalvuläre Leaks, Notwendigkeit eines Schrittmachers oder Schlaganfälle treten bei Anwendung der SAPIEN 3-Klappe deutlich seltener auf als bei Vorläufermodellen – bei deutlich reduzierter 30-Tage- Mortalität [7]. Dadurch ist die TAVI-Prozedur heute an erfahrenen Zentren zu einem relativ simplen Routineeingriff geworden, der nach seiner Erfahrung auch in vielen Fällen ohne Vollnarkose durchgeführt werden kann. Auch die Sorge, dass die TAVI-Klappen möglicherweise kürzer haltbar sind, scheint nach den heute aus der PARTNER-1-Studie zur Verfügung stehenden Langzeitdaten unbegründet zu sein [8]. In Zukunft wird TAVI mit Ausweitung der Indikation und zunehmender Erfahrung noch an Bedeutung gewinnen, so die Einschätzung des Kardiologen. Umso wichtiger sei es, dass der Eingriff schnell, standardisiert und effizient durchgeführt wird. Finanzierungsituation im Umbruch Wie steht es mit der Vergütung der TAVI? Zurzeit ist die Finanzierungssituation mit den gültigen Fallpauschalen noch sehr günstig, meinte Dr. Holger Bunzemeier vom Universitätsklinikum Münster. Mit dem für 2017 erwarteten Krankenhausstrukturgesetz könnte sich dies aber ändern. Von der Einführung abgesenkter oder abgestufter Bewertungsrelationen für Leistungen, „bei denen es Anhaltspunkte für im erhöhten Maße wirtschaftlich begründete Fallzahlsteigerungen gibt“, könnte in Zukunft auch TAVI betroffen sein – ebenso von der möglichen Abwertung sachkostenintensiver DRGs. Folge wird sein, dass die Optimierung der wirtschaftlichen Ergebnisse in Zukunft weniger durch Leistungswachstum mit höheren Patientenzahlen, sondern mehr durch Prozessoptimierung geprägt sein wird. Auch im Wettbewerb werden die Qualität und die damit verbundene Transparenz deutlich an Einfluss gewinnen. Von einer optimalen Behandlung mit niedrigen Komplikationsraten und verkürzten Krankenhausaufenthalten profitieren dann nicht nur die Patienten, sondern auch die Krankenhäuser. Bericht: Maria Weiß, Redaktion Referenzen: 1. ESC and EACTS “Guidelines of the Management of Valvular Heartdisease”; Eur Heart J 2012; doi:10.1093/eurheartj/ ehs109 & Eur J Cardiothorac Surg 2012; doi;10.1093/ EJCTS/EZS455. 2. K.-H. Kuck·et al. Positionspapier zu Qualitätskriterien zur Durchführung der transvaskulären Aortenklappenimplantation (TAVI); Kardiologe 2015; 9:11–26. 3. Gilmore RC et al. Transcatheter Aortic Valve Replacement Results in Improvement of Pulmonary Function in Patients With Severe Aortic Stenosis; Ann Thorax Surg 2015; 100: 2167-73. 4. Nombela-Franco L et al; Clinical impact and evolution of mitral regurgitation following transcatheter aortic valve replacement: a meta-analysis. Heart 2015;101(17):1395- 405. 5. Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH (AQUA), Qualitätsreport 2014; https://www.sqg.de/sqg/upload/CONTENT/Qualitaetsberichte/2014/AQUA-Qualitaetsreport-2014.pdf. 6. Kronzon I et al. Optimal Imaging for Guiding TAVR: Transesophageal or Transthoracic Echocardiography, or Just Fluoroscopy? JACC Imaging 2015; 8(3); 361-370. 7. Kodali S et al. Clinical and Echocardiographic Outcomes at 30 Days with the SAPIEN 3 TAVI System in Inoperable, High-Risk and Intermediate-Risk AS Patients; presented at the ACC 2015. 8. Mack MJ et al. 5-year outcomes of transcatheter aortic valve replacement or surgical aortic valve replacement for high surgical risk patients with aortic stenosis (PART- NER 1): a randomised controlled trial; Lancet 2015; 85 (9986):2477-84. Quelle: Edwards Lifesciences Symposium „TAVI: Für mich ein Routineeingriff“ im Rahmen der 82. Jahrestagung der DGK am 01.04.2016 in Mannheim. Mit freundlicher Unterstützung der Edwards Lifesciences Services GmbH. 58
Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Herzrisiko minimieren: Vor dem Sport zum Kardiologen Regelmäßige Bewegung ist eine zentrale Säule der Prävention und kann das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen entscheidend vermindern. Erste Erfolge sind bereits beim zusätzlichen Verbrauch von nur 500 kcal pro Woche zu erkennen und Überlastungen erst ab einem zusätzlichen Verbrauch von mehr als 3.500 kcal pro Woche zu erwarten. Wie Professor Scharhag aus Saarbrücken erläuterte, sollten jedoch untrainierte Menschen nicht plötzlich ein strenges Sportprogramm „durchziehen“, ohne vorher eventuelle Risiken für ihr Herz abgeklärt zu haben. Immerhin ereignen sich in Deutschland pro Jahr etwa 240 plötzliche Todesfälle bei sportlicher Belastung. Bei Menschen unter 35 sind diese meist auf Kardiomyopathien oder Myokarditiden zurückzuführen, aber je älter die Menschen werden, desto mehr rückt naturgemäß die koronare Herzkrankheit in den Vordergrund. Vor Beginn eines Trainingsprogramms empfiehlt sich der Besuch beim Kardiologen. Neben Anamnese, körperlicher Untersuchung und Ruhe-EKG wird dort bei Patienten über 35 auch ein Belastungs-EKG angefertigt; bei Leistungssportlern auch eine Echokardiographie. Diese empfiehlt die DGK auch bei allen anderen trainingswilligen Patienten über 35. Die Kosten muss der Patient selbst tragen, jedoch liegen diese mit 14 Euro für ein Ruhe-EKG und 60 Euro für eine Echokardiographie (wenn gewünscht) weit unter den Kosten für ein gutes Paar Laufschuhe. In Italien ist zu sehen, was eine solche Untersuchung bringen kann: Dort wurde 1982 eine Sporttauglichkeitsuntersuchung für Wettkampfsportler aller Leistungsklassen und Wettbewerbe eingeführt. Die jährliche Rate der plötzlichen Herztode beim Sport sank daraufhin von 3,6 auf 0,4 pro 100.000 Personenjahre. Quelle: Pressekonferenz „Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen“ im Rahmen des 82. DGK-Kongresses am 31.03.2016 in Mannheim. Abbildung 1: Untrainierte Menschen sollten kein strenges Sportprogramm beginnen und „durchziehen“, ohne vorher eventuelle Risiken für ihr Herz abgeklärt zu haben. Education 59
April 2016 Kardiologie, Herzchirurg
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