Schmerzen im Alter Trainingseinheit kommen. Inzwischen befinden sich alle Teilnehmer im achten Lebensjahrzehnt und gehen auf das 80. Lebensjahr zu. Der Beobachtung nach führte ein regelmäßiges Training von Koordination, Kraft und Kraftausdauer möglicherweise dazu, dass das Bewegungsverhalten sicher blieb und die Alltagsaktivitäten bis hin zu Radfahren, Wandern, Gartenarbeit und Reisen sicher aufrechterhalten werden konnten. Fazit für die Praxis In einem weiteren Beitrag des Symposiums wurden die Einstellungen von Physiotherapeuten zur Behandlung von alten Menschen dargestellt Abbildung 1: Training von Gleichgewicht auf dem Trampolin. Prävention von Beeinträchtigung im Alter Conferences Der aktuelle Leitfaden für Prävention [15] berücksichtigt den demografischen Wandel und fördert Maßnahmen zum Erhalt von Gleichgewicht und Sicherheit. Würde umgesetzt, was hier beschrieben ist, käme es vermutlich zu einer Reduktion der Notwendigkeit des Einsatzes von therapeutischen Maßnahmen. In der praktischen Umsetzung wurde anlässlich des Deutschen Schmerzkongresses vom 19. bis 22. Oktober 2016 in Mannheim über die Trainingsgruppe berichtet, deren Teilnehmer Schmerzpatienten sind und die seit Jahren regelmäßig einmal pro Woche für 90 Minuten zu einer Abbildung 2: Training von Koordination, Kraft und Kraftausdauer mit Krafttrainingsgeräten. 46
Schmerzen im Alter und diskutiert. Dabei ist es wichtig, einen Menschen im Alter als Therapeut oder Übungsleiter, aber auch als Arzt, zuversichtlich zu begleiten. Die Forschung der mentalen Prozesse ist so weit fortgeschritten, dass man heute weiß, dass Gedanken an Schmerzen entsprechende Areale im Gehirn, die sogenannte Schmerzmatrix, aktivieren. Gedanken werden als Wort hörbar übertragen und gelangen so in das System des Gegenübers. So ist nachvollziehbar, welche Auswirkungen die Gedanken und Sorgen von Behandlern auf das Leben eines anderen haben können. Verinnerlichen wir die Ergebnisse des Sportabzeichens und machen wir uns bewusst, dass das gehen kann – auch im hohen Alter, dann können wir rechtzeitig beginnen, etwas gegen verringerte Aktivität, Störungen des Gleichgewichts und Kraftabbau zu tun. Die Empfehlungen der WHO zeigen ja ein breites Spektrum, wie das umgesetzt werden könnte. •• Aktivierende Therapie stärkt die Eigenverantwortung und Bewegungssicherheit (Bewegung draußen, Körperpflege, häusliche Aktivitäten). •• Fortsetzung von Aktivierung nach Therapie kann den Erfolg verlängern. •• Gruppenaktivitäten ermöglichen gemeinsame Entwicklung und Austausch. •• Langfristige Aktivierung und sportliche Aktivitäten können sekundär und tertiär präventiv wirken. •• Körperliche Aktivität in einer therapeutischen Einrichtung sollte Bezug zum Alltag nehmen (Bücken, Heben, Tragen). •• Tests können die Motivation erhöhen und den Wettbewerb fördern. Es fehlt derzeit an Tests zur Erfassung der Leistungsfähigkeit von speedies, den Menschen, die alt werden und keine oder nur geringe Einschränkungen haben. Vermutlich müssen wir hier einen Blick in die Sportwissenschaften werfen, um fündig zu werden. Nicht außer Acht gelassen werden sollten – bei aller Motivation zu Aktivitäten – aber auch angemessene Pausen zur Erholung und Regeneration. Referenzen 1. Alter in Wikipedia. Online unter: https://de.wikipedia.org/ wiki/Alter [Letzter Zugriff: 23.02.17]. 2. Kuss K, Laekeman M. Aktivierende Physiotherapie bei chronischen Schmerzen älterer Patienten. Schmerz 2015; 29: 402–10. 3. Bevölkerungspyramide. Online unter: https://service. destatis.de/bevoelkerungspyramide/#!y=2030&a=20,9 0&g [Letzter Zugriff: 23.02.17]. 4. Schuler M. Schmerz und Alter. In: Der Schmerz 2015, 29: 337–8. 5. Global recommendations on physical activity for health – WHO. 6. Deutsche Sporthochschule Köln. Wie kann man die Mobilität im Alter erhalten? Online unter: https://www. dshs-koeln.de/aktuelles/meldungen-pressemitteilungen/ detail/meldung/wie-kann-man-die-mobilitaet-im-altererhalten/ [Letzter Zugriff: 23.02.17]. 7. Deutsches Sportabzeichen. Online unter: http://www. deutsches-sportabzeichen.de [Letzter Zugriff: 23.02.17]. 8. Katz S, Ford AB, Moskowitz RW et al. Studies of illness in the aged. The Index of ADL: a standardized measure of biological and psychosocial function. JAMA 1963; 185(12): 914–9. 9. Podsiadlo D, Richardson S. The Timed „Up & Go“: A test of basic functional mobility for frail elderly persons. J Am Geriatr Soc 1991; 39(2): 142–8. 10. Tinetti ME, Williams TF, Mayewski R. Fall risk index for elderly patients based on number of chronic disabilities. Am J Med 1986; 80(3): 429–34. 11. Büsching G, 2015, Original: Guralnik JM, 1994). 12. Schott N. 2011; FAB-Original, Rose DJ et al. 2006. 13. Jones J, Rikli RE. 2002 Journal on Active Aging. 14. Spring H et al. 2. Kraft, R.Gym, Theorie und Praxis, Thieme, Stuttgart, Sonderausgabe für Hoffmann-La Roche & Co. AG, 1990. 15. Online unter: https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/praevention_selbsthilfe_beratung/ praevention_und_bgf/leitfaden_praevention/leitfaden_ praevention.jsp [Letzter Zugriff: 23.02.17]. Conferences 47
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