NEPRILYSININHIBITION Eine neue therapeutische Strategie zur Behandlung der HFpEF? Monika Januszewski und Bjoern Andrew Remppis, Bad Bevensen Mit Einführung der kombinierten Angiotensinrezeptor- und Neprilysin-Inhibition (ARNI) ist ein erheblicher Fortschritt in der pharmakologischen Therapie der Herzinsuffizienz gelungen, wie es ihn seit Einführung der ACE-Hemmer nicht mehr gegeben hat. Die Paradigm-Studie führte zur Zulassung des Angiotensin- Rezeptor-Neprilysin-Inhibitors Entresto (Sacubitril/Valsartan). Unsere Erfahrungen zeigen, dass Entresto auch bei Patienten mit HFpEF (Heart Failure with preserved Ejection Fraction) und pulmonaler Hypertonie gute Effekte hinsichtlich der klinischen Symptomatik und bezüglich der pulmonalen Hämodynamik sowie echokardiographischer Parameter zeigt. CONFERENCES Die Paradigm-Studie [1] untersuchte den Effekt der kombinierten Angiotensinrezeptor- und Neprilysin-Inhibition im Vergleich zur ACE-Hemmung bei Patienten mit Herzinsuffizienz und musste bei frühzeitigem Erreichen der Endpunkte vorzeitig abgebrochen werden. Die Studie führte zur Zulassung von Entresto® für die Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Ventrikelfunktion (EF
NEPRILYSININHIBITION Entresto-Therapie nach Dekompensation bei HFpEF Dr. med. Monika Januszewski m.januszewski@hgz-bb.de Prof. Dr. med. Bjoern Andrew Remppis ba.remppis@hgz-bb.de Wir sahen bei Aufnahme eine 76-jährige Dame, die eine seit fünf Jahren stetig abnehmende Belastbarkeit angab, die zuletzt dazu führte, dass sie ihr Zuhause nicht mehr verließ, da die Mobilität in der Ebene bis auf 100 Meter eingeschränkt war. Klinisch war eine reaktive Depression zu konstatieren, da die Patientin ihren gewohnten gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Untersuchungen in mehreren anderen Krankenhäusern im Verlauf des vorangegangenen Jahres erbrachten neben einer diffusen koronaren Herzerkrankung die Befunde eines schwierig einzustellenden Hypertonus und ein persistierendes Vorhofflimmern. Aufgrund der schweren klinischen Einschränkung der Patientin und der langen Krankengeschichte entschlossen wir uns, den Fall komplett neu aufzurollen und systematisch abzuarbeiten. Zunächst wurde nach einer Amiodaronaufsättigung eine Kardioversion in den Sinusrhythmus durchgeführt, ein schwerer Eisenmangel mit 1.500 mg Eisen i.v. therapiert, eine Nierenarterienstenose mittels Stenting versorgt und die larvierte Depression mit hochdosiertem Vitamin D und 5-HTP behandelt. Die geklagte Schlafstörung konnte sehr gut mit einer vorübergehenden Progesteronsubstitution behandelt werden. Die so rekompensierte Patientin wies mit 53 % eine grenzwertig erhaltene systolisch radiale Ejektionsfraktion des LV auf, wobei die detaillierte echokardiographische Analyse bei einem globalen longitudinalen Strain von -15 % auch eine systolisch longitudinale Einschränkung aufwies. Ein signifikant erhöhtes LA- Volumen und ein E/E` von 15 wiesen auf erhöhte LA-Drücke hin. Auffällig waren ferner eine hochgradige Trikuspidalinsuffizienz infolge deutlicher Dilatation des Klappenanulus sowie eine massive Vergrößerung des rechten Atriums bei signifikanter Funktionseinschränkung des dilatierten RV. Die entsprechende invasive Untersuchung ergab eine pulmonale Hypertonie vom gemischten prä- und postkapillären Typ (PAP 58/18/33 mmHg, Wedge mean 24 mmHg, V-Welle 38 mmHg [Compliancestörung des LV], SVR 3.000 dynes, PVR 3WU) bei noch deutlich erhöhtem systemischen Wider- CONFERENCES 15
Laden...
Laden...
Laden...
The Paideia Group GmbH
Dammsmühlerstr. 35
13158 Berlin
Tel: +49 (0)30 40303692
Fax: +49 (0)30 40303696
mail@thepaideiagroup.com