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CONNEXI 2018-3 NEUROLOGIE

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BEHANDLUNG DER MS

BEHANDLUNG DER MS INDUSTRY NEWS Patienten (%) 30 25 20 15 10 Rebif® 3x44 μg/Woche Rebif® 3x22 μg/Woche 0 0 1 2 3 4 Monate Abbildung 3: Grippeähnliche Symptome nehmen im Verlauf der Therapie ab nach wie vor kontraindiziert, aber sie ist auch selten erforderlich, da die Krankheitsaktivität in der Schwangerschaft erfahrungsgemäß niedrig ist. Studien mit Frauen, die während einer Behandlung schwanger wurden, zeigen keine erhöhten Risiken hinsichtlich Gewicht und Größe des Kindes bei der Geburt, Frühgeburtlichkeit, Spontanaborten oder Risiko angeborener Missbildungen [8]. Neue Daten, die auf dem AAN im April 2018 vorgestellt wurden, bestätigen: Spontanaborte treten in 10,7 % der Schwangerschaften auf (Normalbereich 10−21 %), kongenitale Abnormalitäten in 2,0 % der Fälle (Normalbereich 2,1−4,1 %) [9]. Nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung kann die bereits etablierte Therapie mit Inter feron beta-1a auch während einer Schwangerschaft fortgeführt werden; dies ist inzwischen in die Leitlinie zur MS-Therapie integriert [10]. Zusätzliche Therapie-Option Cladribin- Tabletten Außer der bewährten Basis-Therapie steht jetzt auch eine neue, oral wirksame Kurzzeitbehandlung für besonders aktive Formen der schubförmigen MS zur Verfügung: Cladribin, ein Nukleosid-Analogon des Desoxyadenosins (MAVENCLAD®). Die Substanz wirkt selektiv und periodisch auf T- und B-Lymphozyten, die maßgeblich am entzündlichen Krankheitsgeschehen von Multipler Sklerose (MS) beteiligt sind. Mit je einer Cladribin-Behandlung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren konnte die Wirkung auf Schubrate und Krankheitsprogression auch noch in den beiden Folgejahren aufrechterhalten werden [11]. Das klinische Studienprogramm von Cladribin umfasst über 10.000 Patientenjahre mit mehr als 2.700 Patienten, darunter Patienten mit einer Nachbeobachtungszeit von über 10 Jahren. Eine Verminderung der Schubfrequenz wurde sowohl bei Patienten mit schubförmiger MS als auch bei solchen mit sekundär progredienter MS belegt [11]. Bericht: Dr. med. Friederike Günther Literatur: 1. Freedman MS et al. J Neurol 2014; 261:490–9. 2. Comi G et al. Lancet Neurol 2012; 11:33–41. 3. De Stefano N et al. Mult Scler 2010; 16:888–92. 4. De Stefano N et al. J Neurol Sci 2012; 312:97–101. 5. Uitdehaag BM et al. Curr Med Res Opin. 2011; 27:1529−37. 6. Bowen J et al. Poster, 70. Jahrestreffen der American Academy of Neurology, 21.−27. April 2018, Los Angeles, USA 7. Perrin-Ross A et al. Poster, 70. Jahrestreffen der American Academy of Neurology, 21.−27. April 2018, Los Angeles, USA 8. Thiel S et al. Multiple Sclerosis Journal 26 Feb 2016 http:// journals.sagepub.com/doi/10.1177/1352458516634872 9. Hellwig K Poster, 70. Jahrestreffen der American Academy of Neurology, 21.−27. April 2018, Los Angeles, USA 10. Montalban X et al. Multiple Sclerosis Journal 2018; Vol 24(2); 96-120 11. Mavenclad: Fachinformation 34

EPILEPSIE Anwendungsbeispiel für einen Anfallsdetektor Kevin Klett, Tübingen Mehr als 50 Millionen Menschen weltweit (0,5 %−1 % der Weltbevölkerung; in Deutschland bis zu 800.000 Menschen) leiden an Epilepsie und deren psychischen und sozialen Folgen. Epilepsie zählt damit zu den häufigen chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems weltweit [1]. Für eine schnelle und adäquate Therapie der Patienten ist eine objektive Einschätzung der Anfallsaktivität essenziell. Anfallskalender sind ungenau und oft unvollständig. Ein innovatives ambulantes Detektionssystem zur objektiven Detektion von generalisierten und fokalen epileptischen Anfällen hat das Potenzial, die individuelle Therapie bei Epilepsie-Patienten zu optimieren Das Krankheitsbild Epilepsie ist durch das Auftreten von nicht provozierten epileptischen Anfällen gekennzeichnet und gehört zu den häufigen neurologischen Erkrankungen. Die Epilepsie ist durch einen chronischen Verlauf gekennzeichnet, d. h. die Erkrankung begleitet die Betroffenen ihr komplettes Leben lang. Grob lassen sich die epileptischen Anfälle in zwei wesentliche Typen unterscheiden, „große“ und „kleine“ Anfälle: ••„Große“ Anfälle (generalisiert tonisch-klonische Anfälle, GTKA) sind für Umstehende besonders eindrücklich. Sie machen etwa ein Drittel [2] aller epileptischen Anfälle aus und äußern sich beispielsweise durch Versteifungen des gesamten Körpers, Zuckungen, Speichelfluss und Bewusstseinsverlust. ••„Kleine“ Anfälle (fokale Anfälle) verzeichnen mit ca. zwei Drittel den größeren Anteil aller epileptischen Anfälle [2]. Sie äußern sich für Umstehende weniger offensichtlich z. B. in Bewusstseinstrübungen oder unangepassten Handlungen, wie unbewusstes und orientierungsloses Weglaufen. CONFERENCES 35

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