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CONNEXI 2018-3 NEUROLOGIE

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WAS SCHWERSTKRANKE

WAS SCHWERSTKRANKE ERLEBEN CONFERENCES Der unmittelbar vor dem Sehzentrum gelegene hintere Scheitel-(Parietal-)lappen ist essenziell wichtig für unsere Raumwahrnehmung, er wird im Rahmen von tiefer Meditation mit Gefühlen von Raum- und Zeitlosigkeit (wie „frei schwebend“, ähnlich Nahtoderlebnissen) inaktiviert [13]. Bei Großhirnschädigungen am Übergang zwischen Schläfen- und Scheitellappen (temporo-parietaler Übergang) traten bei Reizung durch epileptische Anfälle ähnliche Out-of-body-Erlebnisse auf wie in Nahtod-Situationen. Sie ließen sich auch durch elektrische Reizung dieser Region provozieren und wurden von O. Blanke, Genf, und anderen [14, 15] und Brandt et al. [16] sehr gut untersucht und publiziert. Ähnliche Erfahrungen werden bei epileptischen Anfällen im Schläfen-(Temporal-)lappen des Gehirns (Britton & Bootzin [17]) berichtet, beispielsweise von Dostojewski, der im Rahmen von Temporallappen-Anfällen ein „frei flottierendes, unglaubliches Glücksgefühl erlebte, von dem ein Moment ausreiche, sein ganzes Leben zu erfüllen“ [18], was stark an Nah tod erlebnisse erinnert. Eine in der amerikanischen Zeitschrift Neurology 2006 publizierte Studie von Nelson et al. [19] ergab, dass Nahtoderlebnisse nach kritischen Situationen nur von solchen Patienten berichtet wurden, die im Wachzustand und auch in oberflächlichen Schlafstadien im EEG mit Schlaf ableitung REM-Intrusionen aufwiesen, das sind kurze Phasen von Traumschlaf, der an den dabei auftretenden schnellen Augenbewegungen (rapid eye movements=REM) zu erkennen ist. Hier scheint eine erniedrigte Schwelle zu REM-Schlaf-ähnlichen traumartigen Erlebnissen vorzuliegen, die offenbar Voraussetzung für die Entwicklung von Nahtod-Erlebnissen ist. Fazit Es gibt eine Fülle von neurobiologischen und neurologischen Erklärungen für die verschiedenen, im Rahmen von Nahtoderlebnissen berichteten Phänomene, sei es unter Sauerstoff-Mangel des Gehirns oder nach vorübergehendem Kreislaufstillstand, sei es in Narkose oder nach Blutdruck- Abfall. Dass diese Erlebnisse für die betroffenen Menschen sehr prägend sind und zu transzendentalen Erfahrungen Anlass geben, wurde vielfältig dokumentiert. Die Frage nach dem Jenseits bzw. nach der Unsterblichkeit der menschlichen Seele und einem Leben nach dem biologischen Tod lässt sich jedoch damit nicht beantworten, da sie naturwissenschaftlichen Methoden nicht zugänglich ist. Sie entspringt einer tiefen menschlichen Sehnsucht nach Transzendenz, Glück und der Beziehung zu einem persönlichen Gott und bleibt immer eine Glaubensfrage, wie Jesus Christus der um ihren Bruder trauernden Martha verheißen hat: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dies?“ (Johannes 11, 25). Literatur beim Verfasser oder beim Verlag Prof. Dr. med. Wolfgang Heide wolfgang.heide@akh-celle.de 60

ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST Aufklärungskampagne zu Schizophrenie von Janssen gestartet Obwohl rund 800.000 Menschen in Deutschland an Schizophrenie leiden, ist die psychische Erkrankung immer noch ein Tabuthema. Um über dieses Krankheitsbild aufzuklären und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren startete das forschende Pharmaunternehmen Janssen am 1. Mai 2018 eine Aufklärungskampagne mit dem Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Für Außenstehende ist es schwierig, eine Schizophrenie-Erkrankung zu erkennen. Die Symptome sind unspezifisch – jeder Patient entwickelt ein ganz individuelles Krankheitsbild. Manche Betroffenen sehen, hören oder fühlen gegebenenfalls Dinge, die andere Menschen nicht wahrnehmen. Andere leiden vielleicht an Antriebslosigkeit oder Apathie und ziehen sich aus ihrem Alltagsleben zurück. „Für die Betroffenen steigt der Leidensdruck, wenn sie zusätzlich zu ihrer Krankheit auf Unverständnis oder Ablehnung in ihrem sozialen Umfeld stoßen“, erklärt Dr. Maximilian Schuier, Direktor medizinischer Fachbereich Psychiatrie von Janssen Deutschland, anlässlich des Starts der Kampagne. „Wir möchten über Schizophrenie informieren und aufklären, durch welche Symptome sich die Erkrankung bemerkbar machen kann.“ Unverständnis und Ablehnung überwinden Die Kampagne soll außerdem dabei helfen, Vorurteile abzubauen und einer Stigmatisierung und Ausgrenzung betroffener Personen entgegenzuwirken. Ziel ist, dass Patienten und Angehörige mit der Erkrankung bestmöglich umgehen und ihren Alltag meistern können. „Moderne Medikamente sind ein wichtiger, aber bei weitem nicht der einzige Baustein einer ganzheitlichen Therapie“, betont Dr. Schuier. Vor allem bei psychischen Erkrankungen sei ein Therapieansatz von Psychotherapie, Medikation und Unterstützung aus dem sozialen Umfeld elementar. Das Thema ist mit drei verschiedenen Motiven an Bahnhöfen in vier deutschen Großstädten (Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Köln) präsent. Neben großflächiger Außenwerbung verweist ein aufmerksamkeitsstarker Spot auf Infoscreens und Videoflächen auf die Thematik. Zusätzlich ist die Kampagne online und mobil auf Bannern und in Videos zu sehen. www.schizophrenie24x7.de Quelle: Pressemitteilung Janssen-Cilag GmbH vom 27. April 2018 INDUSTRY NEWS 61

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