PRÄEXPOSITIONSPROPHYLAXE (PREP) DAIG-Leitlinie steht zur Nutzung bereit Christoph D. Spinner, München Die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) ist spätestens seit der letzten Diskussion im Bundestag im April 2019 im Praxisalltag angekommen. Mit der Verabschiedung der entsprechenden gesetzlichen Grundlagen wird die HIV PrEP einschließlich der zugehörigen ärztlichen Begleitmaßnahmen in den Erstattungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden. Jetzt gibt es eine neue nationale Leitlinie. CONFERENCES Nicht zuletzt aufgrund dieser Diskussion, aber auch wegen der bereits im Vorfeld anstehenden Notwendigkeit für praxistaugliche Empfehlungen, hat die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) bereits 2018 mit beteiligten Fachgesellschaften beschlossen eine nationale Leitlinie in Kooperation mit den Kollegen in Österreich zu verfassen. Hierzu wurde nach entsprechender Vorbereitung im Mai 2019 eine entsprechende Konsensuskonferenz in Hannover als Grundlage der S2k-Leitline „HIV-Präexpositionsprophylaxe“ abgehalten. Ziel der Leitlinie waren praxistaugliche, praxisnahe Empfehlungen zur Beratung, Indikationsstellung, Durchführung und Begleituntersuchungen im Rahmen der PrEP sowie speziellen Situationen. Die durchaus diskursive Konsensuskonferenz bot hierbei den Rahmen, zwischen wissenschaftlicher Evidenz und praxisnahen Problemen konkrete Handlungsempfehlungen im Frage-Antwort-Mo dus zu diskutieren und zu konsentieren. Das Ergebnis steht zur öffentlichen Nutzung auf den Internetseiten der DIAG oder AWMF bereit: https://www.awmf. org/uploads/tx_szleitlinien/055-008l_S2k_HIV- Praeexpositionsprophylaxe_2019-01_01.pdf PD Dr. med. Christoph D. Spinner Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Klinikum rechts der Isar Ismaninger Str. 22, 81675 München PD Dr. med. Christoph D. Spinner christoph.spinner@mri.tum.de 20
STUDIEN UND REAL LIFE Präexpositionsprophylaxe (PrEP) Heiko Jessen, Berlin Die PrEP ist im „real life“ angekommen. Es sind jedoch längst nicht alle Fragen zu diesem neuen Kapitel der HIV-Medizin beantwortet, und es wird weiter geforscht: In modifizierten Studiendesigns, auf der Suche nach neuen Kandidaten für die HIV-Prävention sowie zu PrEP-Versagensgründen. Neues Studiendesign In der Vergangenheit wurden Personen, die an placebokontrollierten Präventionsstudien teilnahmen, entweder der Gruppe mit einem experimentellen Wirkstoff oder der Placebogruppe zugeordnet. Dieses Studiendesign hat sich mit der Entwicklung einer wirksamen Intervention grundlegend verändert [1]. Oral verabreichtes Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF)/Emtricitabin (FTC) ist für die Verhinderung von HIV-Infektionen bei vorschriftsmäßiger Einnahme hochwirksam. Daher ist es nicht mehr ethisch vertretbar, eine Studie mit einem Placebo-Arm durchzuführen. Stattdessen ersetzen Forscher jetzt den Placebo-Arm durch einen aktiven Kontrollmittel-Arm. Die Kenntnis der hypothetischen Placebo-HIV- Inzidenz für die Interpretation der Ergebnisse ist darum von entscheidender Bedeutung. Zwei der beliebtesten Möglichkeiten die hypothetische Placebo-Inzidenz zu schätzen sind: •• Schätzung der „Infektionskraft“ anhand von Tests an Baseline-Proben und •• Bewertung des ökologischen Zusammenhangs zwischen HIV und der Inzidenz von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). STIs spielen in PrEP-Studien eine wichtige Rolle, da sie starke Marker für das HIV-Risikoverhalten sind. Allerdings spielt Placebo immer noch eine Rolle in Studien, in denen die Wirksamkeit des Impfstoffs abgeschätzt wird, da kein eindeutig wirksamer HIV-Impfstoff verfügbar ist. CONFERENCES 21
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